Tiroler Oberland,

Tiroler Hausmannskost:

Genuss, Qualität & Tradition – Senner sein aus Leidenschaft!

Mach doch mal Deine Augen zu und träume Dich zu uns ins Tiroler Oberland … Du genießt Deinen Urlaubstag nach einer herrlichen Wanderung auf einer fantastisch gelegenen Alm. Die ruhige Natur, warme Sonnenstrahlen und die Gastfreundschaft der Almwirte laden zum Entspannen und Verweilen ein. Ein kleines Problem gibt es dennoch - nach so einer schönen Wanderung kann schon mal der Magen knurren. Deshalb bestellst Du Dir eine richtig „gschmackige“ Brettljause.

Regionaler Speck, Wurst, Käse, Eier - Alles was Dein Herz begehrt - sowie noch ein Schnapserl als Krönung obendrauf. Ein wahrer Traum. Doch etwas fällt dir besonders auf, der würzige Käse, von welchem du einfach nicht genug bekommen kannst. Höchste Zeit, Dich mit dem Senner der Alm auszutauschen.

Sich um die Tiere kümmern, sie melken, die Milch verarbeiten & Gästeherzen höherschlagen lassen, klingt doch eigentlich ganz einfach? Naja.. das fragen wir am besten einen unserer Senner aus dem Tiroler Oberland selbst.

 

Wie bist Du auf die Idee gekommen, Senner zu werden & wie lange machst Du diesen Beruf schon?

Schon in meiner Jugendzeit durfte ich im Rahmen meiner Schulausbildung ein Praktikum auf der Alm machen. So bin ich zum „Hirten“ gekommen. Nach einigen Jahren als Hirte hat mich dann die Sennerei immer mehr interessiert, also habe ich im Frühjahr 2020 einen Sennkurs beim wohl bekanntesten Senner Tirols – Johann – gemacht und im Sommer 2020 das erste Mal auf der Alm gesennt.

 

Ist es dein Traumberuf, Senner zu sein?

Hmm, ich würde mal sagen, dass ich eine gute Kombi zweier Berufe gefunden habe und die macht es aus. Im Winter bin ich Mechaniker, auch diesen Beruf liebe ich sehr.

 

Wie sieht Dein Tagesablauf auf der Alm aus & lernt man auch immer etwas Neues dazu?

Schwierig, da jeder Tag auf der Alm anders abläuft. Grundsätzlich stehen wir um ca. halb 4 Uhr in der Früh auf und während die Hirten die Kühe von der Nachtweide holen, mache ich das Feuer in der Sennerei für den Käsekessel, danach gehen wir alle zusammen unsere 77 Milchkühe melken. Nach der Stallarbeit wird gemeinsam gefrühstückt. Dann gehen die Hirten mit den Kühen auf die Weide und ich beginne mit dem „Käsen“ und „Buttern“. Meist bin ich damit um die Mittagszeit fertig und nach einem kurzen Mittagsschlaf wird der Käse im Keller geschmiert, dass er gut reifen kann. Natürlich muss auch die Sennerei und meine Utensilien jeden Tag gründlich gereinigt werden. Bis ich damit fertig bin, kommen die Kühe meist schon wieder in den Stall und dann wird wieder gemolken. Abends wird dann noch gemeinsam gegessen und ab ins Bett.

 

Wie wird Käse hergestellt?

Die Milch kommt von der Melkanlage direkt in den Kessel. (Je nachdem wie fett der Käse werden soll, wird sie davor entrahmt oder nicht). Danach wird sie während langsamen Rührens durch das Feuer unter dem Käsekessel erwärmt. Wenn Sie die richtige Temperatur erreicht hat, kommt das Lab hinein und die Milch wird eine gallertige Masse. Diese wird dann mit der Harfe zum Bruch geschnitten. Wenn der Käsebruch die richtige Größe und Konsistenz hat, wird der Bruch in die Käseformen gegeben und gepresst. Die Molke die dabei abrinnt, bekommen die Schweine, damit auch nichts verschwendet wird. Wenn der Käse gepresst ist, kommt er ins Salzbad, dort wird sein Geschmack intensiver. Nach dem Salzbad kommt der Käse zur Reifung in den Käsekeller und anschließend wird er ca. jeden zweiten Tag geschmiert, bis er eine schöne Rinde gebildet hat und reif genug zum Verzehr ist.

 

Was ist Dein besonderes Highlight am Almsommer?

Da gibt es einige. Der Anschnitt vom ersten Käse ist immer etwas ganz Besonderes, das ist immer ein kleiner Nervenkitzel, ob er dann auch schmeckt.
Auch der Almabtrieb ist immer ganz schön, wenn man nach einem langen Sommer mit dem aufgekränzten Vieh ins Tal geht und von den Leuten im Dorf schon freudig erwartet wird.

 

Gibt es auch etwas, das Du an diesem Beruf nicht so gerne magst?

Nein, das wird mir jetzt wahrscheinlich keiner glauben, aber am Senner sein, liebe ich wirklich alles. Klar gibt es Tage, da nervt mich das frühe Aufstehen und es gibt Tage, an denen mal etwas nicht so gut läuft, aber im Großen und Ganzen mag ich den Job sehr gerne.

 

Könntest Du Dir auch ein Leben ohne Almsommer vorstellen?

Eigentlich nicht mehr. Das mit der Alm ist etwas ganz Besonderes, wenn man einmal auf der Alm war, kommt man da auch nicht mehr so schnell davon weg. Ein bisschen wie ein Bann, in den man gezogen wird.

 

An welches Erlebnis erinnerst Du Dich am liebsten zurück?

An den Anschnitt von meinem allerersten eigenen Käse.

 


So ist das Leben also als Senner im Tiroler Oberland. Ein ganz besonderer Beruf mit sehr vielen tollen Facetten. Du möchtest auch in die Welt der Senner eintauchen? Dann fang am besten schon mal mit einer Käsekostprobe auf den vielen schönen Almen im Tiroler Oberland an.

 

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